Parodontologie

Illustration von gesundem Zahnfleisch
Illustation von Zahnfleischentzündung
Illustration von Parodontitis im Frühstadium
Illustration von fortgeschrittener Parodontitis
Illustration von schwere Parodontitis

Die Parodontitis ist eine schleichend verlaufende Erkrankung des Zahnhalteapparates, die ihren Ursprung Jahre oder Jahrzehnte zurück haben kann, in manchen Fällen sogar in der Kindheit (ca. 60–80 % der Bevölkerung, nach Ballungsraum unterschiedlich).

Da die Verlaufsformen sehr unterschiedlich sein können, von harmlosen Zahnfleischentzündungen bis hin zu chronisch degenerativen und zersetzenden Prozessen (Parodontose), ist eine rechtzeitige Erkennung (Diagnose) und Beseitigung der Reiznischen von großer Wichtigkeit!

Wir unterscheiden heute mehrere Arten der Parodontitis, von denen jedoch in der Praxis am häufigsten folgende Formen anzutreffen sind:

  • lokalisierte juvenile Parodontitis: ist zwischen dem 12. und dem 20. Lebensjahr aufzufinden; lokalisiert auf die Frontzähne und die 6-Jahres Molaren; hat einen immunologischen/hormonellen Ursprung; kann genetisch bedingt sein und betrifft Frauen häufiger als Männer.

  • Erwachsenenparodontitis: mit 95 % der Fälle die am häufigsten anzutreffende Form; betrifft Erwachsene ab dem 35. Lebensjahr; „schlechter Atem“ bedingt durch Konkrement- und Eiterbildung in den vertieften Zahnfleischtaschen (bis zu 10 mm – normal: 1,5–2 mm) sowie Zahnfleischentzündung und -blutung sind Begleitphänomene; Knochenverlust und Zahnlockerungen sind die Folgen.

  • Rasch-fortschreitende-Parodontitis (RPP): bei der RPP werden in kurzen Abständen einzelne Zähne oder Zahngruppen befallen; anzutreffen im jungen Erwachsenenalter; aggressive Bakterienstämme, mangelnde Mundhygiene und Vitaminmangel (Vitamin C) können mögliche Ursachen sein; der rasche Ablauf mit Knochenabbau bezeichnet diese Parodontitisform.

Therapie bei Parodontitis:

  • Parodontale Vorbehandlung (PAV): nach Befunderhebung erfolgt die professionelle Zahnreinigung und individuelle Instruktion (kann nach Bedarf mehrere Sitzungen betragen).

  • Parodontosebehandlung: wird in der Regel in 2 Sitzungen aufgeteilt und erfolgt seitenweise (Oberkiefer/Unterkiefer li+re) in Lokalanästhesie. Dabei wird die gesamte Wurzeloberfläche unter dem Einsatz von Hand- und Ultraschallinstrumenten von Konkrementen (Wurzelzahnstein) befreit. Anschließend wird die Wurzeloberfläche geglättet und die Zahnfleischtaschen gespült, um die Applikation von Medikamentlösungen zu ermöglichen. Jeder erkrankte Zahn unterliegt einer solchen Behandlungsweise. Zusätzlich und bei Bedarf kann der Einsatz eines Lasers erfolgen, um eine zusätzliche Dekontamination der befallenen Taschen zu gewährleisten.

  • Parodontale Nachbehandlung (PAN): der Erfolg dieser Therapie stellt sich in den nachfolgenden Behandlungen ein – bei Persistenz der Parodontitis wird der chirurgische Weg eingeschlagen, um erkranktes Gewebe unter Sicht erfolgreich abzutragen.

Wir sind spezialisiert auf die chirurgische Intervention – mit Sicht zum Erfolg!